3. Spieltag in Langenberg

Dautphe verpasst knapp den 2. Saisonsieg und Eagles und Panthers liefern sich ein hitziges Duell um Platz 1. Viel los an Spieltag 3 in Langenberg.

Hösel-Bad Marienberg || 10:20
In der ersten Partie des Tages trafen Liga-Neuling Ratingen-Hösel und Liga-Mitgründer CVJM Bad Marienberg aufeinander. Rein an der Spielerfahrung gemessen eine klare Angelegenheit, sollte man als neutraler Beobachter meinen.

Betrachtet man die Aufstellung und den bisherigen Saisonverlauf der Wolves aus dem Westerwald aber etwas genauer, kommt man zu der Vermutung, dass die Bad Marienberger in dieser Spielzeit nicht nach den ganz hohen sportlichen Zielen streben. Es ist eine Mischung aus nur noch wenigen Spielern der ersten Generation, einer breiten zweiten Generation, der immer mehr Verantwortung zukommt, und auch an diesem Tag wieder, einigen neuen und jungen Gesichtern. 
Diese Mischung ist keinesfalls zu unterschätzen und der 20:10 Sieg war am Ende auch an keiner Stelle gefährdet. In erster Linie geht es aber darum, den Kader mittel- und langfristig zu erweitern, neue Spieler zu integrieren und starken Spielern der genannten zweiten Generation wie die Brüderpaare Lukas und Daniel Giel und Mischa und Alexander Breit mehr und mehr Verantwortung und Spielführung zu übertragen. Für die Liga definitiv ein Weg in die richtige Richtung, um auch in Zukunft bestehen zu können.

Auf der anderen Seite befinden sich die Red Deers aus Hösel noch in einer ganz anderen Zeitschiene in ihrer ersten Ligasaison. Auch bei ihnen durfte am 3. Spieltag eine junge Spielerin (Melina Kuwerts) ihr Debüt feiern. Mit 10 Toren gegen abgeklärte Westerwälder kann das junge Team zufrieden aus der Partie gehen.

Essen-Dautphe || 30:06
Besonders an dem zweiten Duell des Tages ist die Mannschaftskonstellation bzw. Zusammenarbeit der Essener und Dautpher in dieser Saison. Weil die Mannschaft des CVJM Dautphe seit längerem Probleme mit einem kleinen Kader und der Suche nach neuen Spielern zu kämpfen hat, haben sich einige Essener Spieler bereiterklärt in der kompletten Spielzeit leihweise für Dautphe aufzulaufen, wenn es die Zeit zulässt. Eine tolle Geste der angesprochenen Leihspieler.

So standen auch am 3. Spieltag mit Johannes Gossens und Matthias Gerhard zwei Essener mit im Aufgebot der Dautpher. Das Spiel dagegen bot wenig Überraschungen und nahm ab der ersten Minute den wohl erwarteten Verlauf an. Die Essener ließen wenig Zweifel daran aufkommen, wer das Feld als Sieger verlässt und zogen ihr Spiel über 48 Minuten konzentriert und effektiv durch. Im Hinblick auf das Topspiel gegen die Panthers war die Marschroute voll konzentriert und selbstbewusst in und auch aus der ersten Partie zu gehen. Dautphe hatte bei diesem 06:30 nicht viel entgegenzusetzen und musste viel Lehrgeld zahlen.

Hösel-Langenberg || 01:24
Ebenso deutlich endete auch das Spiel Hösel-Langenberg mit 24:1 für die Gastgeber. Die Panthers setzten in der Partie auf einen Kader aus erfahrenen und jüngeren Spielern, wobei letztere hier wesentlich mehr Spielanteile erhielten. Dabei kam unter anderem Lukas Pape aus der eigenen Jugend (16 Jahre) zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz. Auch Majed Müller, ebenfalls 16 und aus der Jugend, konnte mit einer starken Leistung und 5 Toren auf sich aufmerksam machen.

Hösel tat sich von Anfang an schwer Mittel und Wege gegen die starke Langenberger Abwehr zu finden. Für das unerfahrene Team aus Ratingen gilt weiter nicht auf die teils deutlichen Ergebnisse zu gucken. Der Fokus liegt erstmal darauf, eine eigene Spielweise zu entwickeln und dabei die Grundfähigkeiten Stück für Stück auszubauen. Die Ansätze bleiben an diesem Spieltag daher durchweg positiv und der Spaß an Intercrosse ist allen Spielerinnen und Spielern immer anzusehen.

Dautphe-Bad Marienberg || 19:21
Nach einem bitteren Auftakt gegen Essen lief es für Dautphe in ihrer zweiten Partie gegen ihre Nachbarn aus Bad Marienberg spielerisch deutlich besser. Bis weit in das letzte Viertel hinein schafften es die Hessen das Spiel mehr als ausgeglichen zu gestalten (6:4/6:8/3:2/4:7), insgesamt zwei Viertel gingen dabei an Dautphe.

Bad Marienberg konnte erst gegen Ende den entscheidenen Gang hochschalten und das zwischenzeitliche 17:17 in ein 21:19 Sieg umwandeln. Für Dautphe natürlich ein auf den ersten Blick extrem unbefriedigendes Ende nach einem tollem Kopf-an-Kopf-Rennen. Auch wenn es schwerfällt, kann die Mannschaft eine Menge positives aus dem Spiel ziehen und gestärkt in die kommenden Aufgaben gehen.

Langenberg-Essen || 20:16
Sportliches Highlight des Tages war das Derby Panthers-Eagles auf Langenberger Boden um 16 Uhr. Die Halle war zu dem Zeitpunkt gut gefüllt, dies sollte, neben dem Kampf auf dem Feld, im Spielverlauf ebenfalls ein wichtiger Faktor werden. Das erste Viertel begann fulminant und Tabellenführer Essen fegte förmlich über die Langenberger hinweg. 1:6 hieß es aus Sicht der Gastgeber und keiner wusste so Recht, was da gerade auf dem Feld passiert war. Aggressivität, Effektivität und Laufstärke machten das Essener Spiel zu Beginn aus. Die Stimmung im Team war optimistisch und übertrug sich auf die eigenen Essener Fans und Spieler auf der Tribüne, die Anfangs klar den Ton abgaben.

Wenige glaubten zu diesem Zeitpunkt wohl noch an einen positiven Ausgang für Langenberg, doch wie die Vergangenheit schon oft zeigte, darf man diese Mannschaft auch nie ganz abschreiben. Das 2. Viertel ging mit 3:0 an die Panthers. Auf dem Feld wurde es zunehmend hitziger und die Emotionen kochten hoch, keine angenehme Partie für die Schiedsrichter. In Viertel 3 war Langenberg dann endgültig und vollends zurück im Geschehen. Durch eine überzeugende Defensive und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung erarbeitete man sich Tor für Tor bis zu einem Stand von 13:10 nach Viertelende.

Im letzten und entscheidenen Viertel bot das Duell noch einmal Spannung, Action und Emotionen pur.
Die Zuschauer auf der Tribüne freute es und die Stimmung war mittlerweile auch deutlich auf Langenberger Seite umgeschlagen. Bis zum 14:14 wandelte sich der mehr oder weniger offene Schlagabtausch mit starken Phasen auf beiden Seiten in Richtung der Panthers. Von dem folgenden 3 Tore-Lauf auf 17:14 konnten sich die Eagles nicht mehr erholen und kassierten am Ende eine 16:20 Niederlage. Es war ein aufreibendes Spektakel für alle Beteiligten.

Ausblick
Der nächste Spieltag findet am 30.03 in Bad Marienberg statt, wo dann auch die Pirna Lions wieder ins Ligageschehen eingreifen. Die Essen Egales könnten dann auch erstmals die Tabellenführung einbüßen. Den Gastgeber Bad Marienberg darf man an seinem Heimspieltag und in eventueller Bestbesetzung auch nie unterschätzen. Es bleibt spannend.

Moritz Pietrass