Kampf um die Meisterschaft beim Spieltag in Pirna

Der vierte Spieltag der Saison 21/22 fand am 30. April in Pirna statt.
Nach dem vierten Spiel war die erste Entscheidung der Saison gefallen: Die L.A. Panthers sind, nachdem die Liga coronabedingt zwei Jahre abgebrochen wurde, Deutscher Meister! Die Pirna Lions, wie auch die West Wood Wolves, beide noch mit theoretischen Chancen auf den Meistertitel, konnten die Panthers nicht mehr stoppen.
Doch von Anfang an. Ein Großteil der auswärtigen Spieler*innen reiste schon am Freitagabend an und übernachtete in Privatquartieren von Spieler*innen der Lions. Ein Großteil der Panthers (Spieler*innen und Fans) startete allerdings erst in der Nacht um halb zwei Uhr. Allerdings war ihnen diese Strapaze bei den Spielen nicht anzumerken!
Schon im Vorfeld hatten die Deers aus Hösel um Verstärkung aus anderen Teams gebeten. Mit nur fünf Feldspieler*innen und einem Goalie waren sie nicht wirklich spielfähig. Laura von den Bibern Berlin ergänzte das Team als sechste Feldspielerin. Vor dem Anpfiff zur ersten Partie einigten sich die Teams, dass im ersten Spiel der Deers gegen die Wölfe zwei Pirnaer Spieler (jeder der beiden zwei Viertel) und im Spiel der Deers gegen die Lions drei Panthers (auch hier immer nur einer pro Viertel) aushalfen. Die Pandemie hatte wieder einmal erhebliche Spuren hinterlassen. Alle Teams hatten an diesem Spieltag Personalsorgen. Es ist ein besonderes Zeichen unseres Sports, dass solche Absprachen unkompliziert möglich sind!

West Wood WolvesRed Deers Hösel || 24:8
10 Uhr begann das erste Match. Die Red Deers aus Hösel eröffneten den Spieltag gegen die West Wood Wolves. Nun, Wölfe gegen Rehe, das klingt grundsätzlich nach einer klaren Angelegenheit und das war es dann auch. Die Deers konnten lediglich im ersten Viertel mithalten und lagen zur ersten Pause nur knapp mit 2:3 hinten. Mit Beginn des zweiten Viertels lief die Tormaschine der Wolves dann rund. In Kombination mit einer sicheren Defense bauten die Wolves ihre Führung konsequent aus und ließen den Deers nicht die Spur einer Chance. Gegen die Offense der auch nur mit sechs Feldspieler*innen angetretenen Wölfe fanden die Deers kein Mittel und verloren am Ende deutlich mit 24:8 Toren. Bemerkenswert blieb die gute Stimmung, die sich die Deers ganz offensichtlich trotz aller Gegenschläge nicht nehmen ließen.

Pirna Lions – L.A. Panthers || 9:15
Zum ersten Höhepunkt des Tages wurde dann die zweite Ansetzung. Pirna Lions vs. L.A. Panthers. Die Lions hatten vor diesem Spiel noch eine Minimalchance auf die Meisterschaft, einen hohen Sieg gegen die Panthers vorausgesetzt. Auch die West Wood Wolves hätten bei einem Sieg der Lions noch gute Chancen auf die Meisterschaft. Den Panthers hingegen würden vier Punkte aus den beiden Partien zum Meistertitel reichen. Es ging also um einiges.
Von Beginn an entwickelte sich ein intensives Spiel. Die Lions begannen furios und setzten die Panthers von Beginn an unter Druck. Allerdings wurden die zahlreichen Chancen nicht genutzt. Birk Berger, der Goalie der Panthers, hatte einen besonders guten Tag erwischt und parierte einen um den anderen Torschuss der Lions. Andererseits stand die Defense der Lions um ihren Goalie hervorragend und ließ nur wenige Torschüsse zu. Erst drei Minuten vor Ende des ersten Viertels gelang den Panthers der Ausgleich zum 1:1 und kurz vor Ende des Viertels die Führung zum 2:1. Im zweiten Viertel konnten die Lions kontern und führten zur Halbzeit mit 4:3. Die Frage war, welches Team in diesem intensiven und knappen Spiel den längeren Atem haben würde. Im dritten Viertel gelang es den Panthers die Führung wieder zu erobern und eine zwei Tore Führung heraus zu spielen. Entschieden war damit noch nichts. Aber gleich zu Beginn des vierten Viertels gelang den Panthers ein Lauf von vier Toren. Die Defense der Lions brach zwischenzeitlich regelrecht auseinander. Die Panthers konnten den gewonnenen Vorsprung noch leicht ausbauen und gewannen ein hochklassiges Spiel mit 15:9 Toren. Besonders hervorzuheben ist noch, dass mit Henry Pohling von den Lions ein erst elfjähriger Spieler aus dem eigenen Nachwuchs aufgestellt wurde. Seinen überzeugenden und sehenswerten Auftritt krönte er mit seinem ersten Ligator! Das war gleichzeitig das Tor zum Endstand und wurde von den Pirnaern frenetisch bejubelt.

Pirna Lions – Red Deers Hösel || 21:12
Das dritte Spiel des Tages absolvierten gleich wieder die Lions, die sich nun gegen die Deers behaupten wollten. Die Konstellation sah jetzt so aus, dass die Lions mit einem Sieg den dritten Tabellenplatz festigen und gleichzeitig ihre Minimalchance auf Platz zwei zum Ende der Saison wahren konnten. Entsprechend konzentriert gingen die Löwen zu Werke und erspielten sich schnell eine 3:0 Führung. Diese wurde kontinuierlich ausgebaut. In einem Spiel ohne sonderliche Höhepunkte konnten die Deers dann aber zumindest das dritte Viertel unentschieden gestalten. Die Nummer 71 der Lions (Henry P.) schoss in diesem Spiel zwei Tore. Insgesamt also drei Tore für den elfjährigen an seinem ersten Spieltag. Mit dem Abpfiff stand ein überzeugender Sieg für die Lions (21:12) auf der Anzeigetafel.

L.A. Panthers  – West Wood Wolves || 23:15
Das vierte Spiel des Tages war für die Panthers das letzte der Saison und gleichzeitig ihre Chance, den Meistertitel fest zu machen. Die West Wood Wolves brauchten ihrerseits einen Sieg mit vier Toren Differenz, um selbst die Chance auf den Titel zu erhalten.
Daraus sollte an diesem Tag für die Wolves, die mit nur sechs Feldspieler*innen anreisten und einige ihrer besten Spieler*innen nicht im Aufgebot hatten, aber nichts werden. Alles in allem waren sie dem Gegner deutlich unterlegen und fingen sich erst im letzten Viertel, in dem die Panthers ihrerseits die Zügel lockerer ließen. Das nur wenig spannende Spiel endete verdientermaßen mit 23:15 für die Panthers, die damit auch die Meisterschaft perfekt machten. Dem letzten Spieltag am 4. Juni in Hösel können sie gelassen entgegensehen und sich auf die anschließende Meisterfeier freuen.

Dieser letzte Spieltag in Hösel (04.06.2022) verspricht aber noch einiges an Spannung. Denn außer dem Meistertitel ist die Vergabe der weiteren Plätze noch offen und jedes Team hat noch die (kleinere oder größere) Chance in der Tabelle nach oben zu klettern oder das Risiko, noch abzurutschen. Als kleiner Service hier die weitere Konstellation. Wer kann wie, welchen Platz erringen.

Deutscher Meister 2021/22:
Die L.A. Panthers sind Meister, das steht schon vor dem letzten Spieltag, an dem sie spielfrei haben, fest. Für die Plätze zwei bis fünf ist hingegen noch vieles möglich.

Platz Zwei:
Zweiter können noch die West Wood Wolfes und die Pirna Lions werden.
Den Wolves reichen dafür insgesamt vier Punkte aus den Spielen gegen die Lions und die Deers. Nach dem bisherigen Saisonverlauf ist die Partie gegen die Deers eine offensichtlich lösbare Aufgabe. Bei einer Niederlage gegen die Lions darf diese nicht höher als mit elf Toren verloren gehen. Die eindeutig bessere Ausgangslage auf Platz zwei haben also eindeutig die Wolves.
Die Lions können nur zweiter werden, wenn sie beide Spiele (gegen die Eagles und die Wolves) gewinnen. Die Eagles sind nicht zu unterschätzen, den Sieg müssen sich die Lions erstmal erarbeiten. Gegen die Wolves braucht es dann einen Kantersieg, der mit mindestens elf Toren Differenz ausfallen muss, um den direkten Vergleich zu gewinnen. Das ist ein ganz schöner Brocken. Richtig spannend wird es, wenn die Wolves in ihrem ersten Spiel gegen die Deers Punkte liegenlassen. Hoffen wir auf den Showdown im letzten Saisonspiel am 4. Juni um 15 Uhr.

Platz Drei:
Zwei Teams haben noch die Möglichkeit dritter zu werden. Die Entscheidung fällt gleich im ersten Spiel des Tages beim direkten Aufeinandertreffen. Hier haben die Lions die deutlich bessere Ausgangsposition. Mit nur einem Punkt aus ihren beiden Spielen sind sie durch.
Die Eagles müssen beide Spiele (gg die Deers und die Lions) gewinnen. Gegen die Lions (10.00 Uhr) muss dabei die Hypothek von 14 Toren aus dem Hinspiel getilgt werden. Ein Sieg mit 15 Toren Differenz scheint aber nur wenig wahrscheinlich.

Platz Vier:
Auch der vierte Platz ist noch nicht vergeben. Die Deers haben eine kleine Chance. Die liegt in einem Sieg mit mehr als sechs Toren Differenz im direkten Aufeinandertreffen gegen die Eagles (13.30 Uhr). Beide Teams werden ihren Anhang mobilisieren und dieses vorletzte Spiel der Saison verspricht auch auf den Rängen ein Höhepunkt zu werden.
Die Eagles werden vierter, wenn sie gegen die Deers mindestens einen Punkt holen und die Deers ihr Spiel gegen die Wölfe verlieren.
Die Deers werden vierter, wenn sie ihr Spiel gegen die Eagles mit mehr als sechs Toren gewinnen und die Eagles gegen die Lions keinen Punkt holen.

Gerd Anacker