Es war das erste internationale Intercrosseturnier des Jahres für 15 deutsche Spieler aus NRW: Das vierte „Red Hawks Tournament“ in der italienischen
Stadt Merate, nahe Mailand.
Sieben europäische Mannschaften reisten am Wochenende vom 14.-16. Mai nach Norditalien. Zwei deutsche Mixteams, basierend auf der Herren- und Damennationalmannschaft, nahmen an dem Turnier Teil.
Besonders die jungen deutschen Spielerinnen sollten dort internationale Erfahrung sammeln und ihren Teamgeist stärken. Das Team bestand aus den sechs Langenbergerinnen Lena und Liza Schröder, Annika Lohmann, Nora Pietrass, Katharina Matull und Sabrina Strilziw, den zwei Bielefelderinnen Franziska Niemeyer und Sandra Böckelmann und Nicole Ruppert aus Trier.
Sandra und Nicole standen während den Spielen abwechselnd im Tor. Am Ende reichte es trotz großem Einsatz leider nur für den siebten und somit letzten Platz.
Für das Männerteam stand das Turnier unter keinen guten Vorzeichen. Nachdem viele Spieler eine Teilnahme von Vorneherein absagten, musste die Mannschaft, am Tag der Abreise, gleich zwei neue Ausfälle verkraften: der Langenberger Lars Barnewold konnte aus Krankheitsgründen nicht mitfahren und auch der Ratinger Lars Kaiser, Präsident des Deutschen Intercrosse Verbandes (IVD), fiel wegen eines Leistenbruchs aus. Letzterer fuhr dafür aber, zu gro ßer Freude der Mitspieler, als Trainer mit nach Italien. Von den L.A. Panthers waren Torwart Birk Berger und die Spieler Sebastian Krabbe, Christian Treis und Moritz Pietrass vertreten. Mit von der Partie war auch der Bielefelder Michael Baginski.
Trotz all der Probleme im Vorfeld erreichten die Männer einen beeindruckenden 2. Platz.
Während des ersten Spieltages am Samstag traten die Teams in einer Gruppenphase in halbstündigen Spielen (2×15 Minuten) gegeneinander an. Die Damen waren in einer Gruppe mit der Gastgebermannschaft der Red Hawks und einem ungarischen Intercrosseteam.
Das erste Spiel gegen die erfahrenen Italiener wurde mit 12-22 verloren.
Auch im zweiten Spiel musste sich das Frauenteam den Ungarn geschlagen geben (7-16), obwohl ein Sieg durchaus möglich war.
Das Männerteam musste sich in einer sehr starken Gruppe durchsetzen. Im Auftaktspiel gegen eine der stärksten europäischen Mannschaften, das italienische Team Victory Vercurago, verloren die Männer recht deutlich mit 10-21. Unterstützt wurde das dezimierte Team dabei von zwei Langenberger Spielerinnen.
Das zweite Spiel gegen die Schweizer Green Buzzards war eine klare Angelegenheit für die Deutschen. Nach vielen schönen Kombinationen, Toren und einer menge Spaß hieß es 19-6.
Vor dem Spiel erhielt das Team Zuwachs durch den Italiener Fabio, der auf Grund von längerer Spielpause nur als Zuschauer bei dem Turnier anwesend war. Der sympathische Italiener fügte sich sofort in das Team ein und unterstützte die Männer auch in ihren weiteren Spielen des Turniers.
Das dritte und entscheidende Gruppenspiel gegen die Slowaken konnten die Deutschen in einer tollen und hochdramatischen Begegnung mit einem Tor Unterschied für sich entscheiden (20-19). In den letzten Spielminuten überschlugen sich die Ereignisse: gleich zwei Spieler der Deutschen erlitten Krämpfe und konnten nicht weiterspielen. Lena Schröder musste einspringen und mit vier Feldspielern konnte der Vorsprung über die Zeit g erettet werden.
Nach einer kurzen Nacht starteten Sonntag die Finalspiele. Die Frauen mussten zwei Spiele in einer erneuten Gruppenphase um Platz 5-7 bestreiten. Im ersten Spiel des Tages war der Gegner das Team der Green Buzzards. Wieder einmal war der Sieg gegen schwächelnde Schweizer möglich, doch am Ende scheiterten die Spielerinnen auch auf Grund der fehlenden Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor (5-14). Im zweiten Spiel verloren die Damen in ihrem wahrscheinlich besten Spiel mit 7-16 gegen die Slowaken.
Trotz Platz sieben zeigte das Damenteam während des Turniers viele positive Ansätze und eine gute kämpferische Leistung, zumal es das erste internationale Turnier in dieser Konstellation für die Spielerinnen war.
Das Herrenteam spielte gegen die Red Hawks um den Finaleinzug und bezwang die Italiener mit 14-10.
Im Finale hieß der Gegner wie so oft auf europäischen Turnieren Victory Vercurago. Nach der Niederlage im Auftaktspiel des Turnieres wollten die Deutschen jetzt vieles wieder gut machen, auch wenn ein Sieg eher unwahrscheinlich erschien. Nach der ersten Hälfte stand es 7-7 und das Wunder war zum Greifen nahe. Ein Italiener fiel in dieser Begegnung besonders negativ auf. Denn der Goalgetter von Victory agierte bei seinen Schüssen oft aggressiv und ohne Rücksicht auf seine Gegenspieler. Nach einem unsportlichen Schubser bekamen die Herren zwei Penalties zugesprochen. Mit zunehmender Spieldauer zogen die Italiener dann auch davon und gewannen mit einem 21-13 zum vierten Mal in Folge das Red Hawks Tournament.
Für die 15 mitgereisten Deutschen war es alles in allem wieder mal ein tolles Intercrossewochenende und natürlich gutes Training für die Nationalmannschaften.
Moritz Pietrass