Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wiederholt steht der Prager Christmas Cup als letzter Intercrosse-Termin an. Diesmal nahmen, neben den L.A. Panthers, erstmals sechs Spieler der Uni Trier den langen Weg auf sich, um an ihrem ersten internationalen Turnier teilzunehmen. Zwar wurden sie finanziell von ihrer Uni bei der Reise unterstützt, mussten sich dafür allerdings auf öffentliche Verkehrsmittel beschränken und waren ganze 12 Stunden unterwegs. Dennoch sollte sich die Reise gelohnt haben. Trotz der Unterstützung von drei tschechischen Spielern, erreichten die Pfälzer zwar nur den 10. Platz , dafür konnten sie viele neue Erfahrungen mit nach Hause nehmen. Denn das spielerische Niveau war äußerst hoch. Vor allem die Italiener waren wieder mit einem überragendem Team vor Ort. Da das Turnier nicht beim Europe Cup gewertet wurde, ließen sie es sich nicht nehmen ihre Mannschaft durch die beiden Scaccabarozzi Brüder weiter zu verstärken. Trotzdem unterlagen sie im Finale wieder den starken Tschechen von LCJM. Grund dafür war aus italienischer Sicht die Leistung der Schiedsrichter. Ob diese letztendlich entscheidend war, ist jedoch nicht so leicht zu sagen. Fakt ist, dass neben den gewohnten positiven Aspekten des Turnieres – Verpflegung, Spielplan, Abendgestaltung – auch wieder der sehr negative Punkt der Regeln aufgefallen ist. Denn wiederholt wurden die internationalen Regeln nach tschechischen Vorstellungen geändert. Somit ist eine Defense im Kreis verboten, stattdessen darf aber der Ball vom Angreifer aus dem Kreis genommen werden, solange dieser sich in der Luft befindet. Gründe für diese Abwandlungen konnten wir leider nicht erfahren. Auf Grund der kleinen Halle wurde außerdem die Ballbesitzzeit auf 3 Sekunden reduziert, was allerdings vertretbar und keineswegs hinderlich war. Ebenfalls fiel wieder einmal auf, dass die tschechischen Teams vertrauter mit Lacrosse als mit Intercrosse sind. Hier gilt es in Zukunft auf jeden Fall darauf zu achten, dass die Regeln besser eingehalten werden und zumindest
die Schiedsrichter mit dem Regelwerk vertraut sind. Auffälligstes Ereignis dazu war im Spiel der Panthers gegen Ontario (14:16). Nachdem sich sowohl taktische, als auch körperliche Fouls häuften und die Schiedsrichter nur zusahen unterbrach der Zuschauer Miroslav Raffay (Club Pampuch) das Geschehen und nahm dem jungen Schiedsrichter der Youngsters die Pfeife ab, um das Spiel unter Kontrolle zu bringen. Hier muss sich in Zukunft etwas ändern. Natürlich müssen auch junge Spieler das Pfeifen lernen, allerdings müssen diese mit den Regeln vertraut sein und sollten bei fehlender Erfahrung erstmal beim Pfeifen assistieren, anstatt ein Spiel zu ruinieren. Der IVD wird sich diesbezüglich und vorallem auf Grund der abgeänderten Regeln an den FIIC wenden, mit der Hoffnung im kommenden Jahr auch in Prag nach dem offiziellen Regelwerk Intercrosse spielen zu können.
Trotz schwacher Platzierungen können die Deutschen sich über zwei Auszeichnungen freuen. Annika Lohmann(L.A.Panthers) erreichte den dritten Platz in der Kategorie „Best Female Scorer“ und Dominik Drese (L.A. Panthers) den ersten in der Kategorie „Best Male Scorer“.
Dominik Drese